In den Jahren 1922 und 23 erbaute der bekannte Architekt Professor Hans Grossmann auf den Ruinen der Villa Schütz für den Geheimen Hofrat Wilhelm Oeding die gleichnamige Villa als Sommerhaus. Das fünfachsige neoklassizistische Gebäude mit Rokokokartuschen und weit auskragendem Zahngesims liegt in Berlin-Kladow 16 Meter über dem Wasser auf einer Haveldüne. Dachterrasse mit Wintergarten und zwei mit einer großen Frei- treppe verbundene hausnahe Terrassen eröffnen einen herausragenden Blick auf Havel und großen Wannsee aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Zu den Bewohnern zählten der Regisseur Eric Charell und Hans Albers.
Heinrich Friedrich Wiepking-Jürgensmann realisierte 1928 einen japanisch inspirierten regelmäßigen Wasser- und Staudengarten mit u-förmiger Rhododendren-Einfriedung, Natursteinmauern, zwei halbrunden Treppen- anlagen und einer weiteren großen Terrasse. Die topographische Besonder-heit der 16 Meter Höhendifferenz wurde durch das auf halber Höhe angelegte Teehaus und gewundene Wege im Hangbereich besonders reizvoll genutzt. Der historiche Garten, eine Wiese und die von Wilhelm Oeding angelegte, mehrere Epochen umfassende Skulpturensammlung fügen sich nahtlos in einen etwa 1 ha großen Nadel- und Laubwald ein.
Heute ist die Villa Oeding ein bedeutendes Haus- und Gartendenkmal in Berlin, da nur wenige großbürgerliche Villenanlagen, die im frühen 20. Jahr- hundert das Bild der Kulturlandschaft um den Wannssee prägten, noch erhalten sind. In den Jahren 2000 und 2001 erfolgte eine umfassende denkmalgerechte Sanierung von Haus und Garten.
Die Eigentümer danken allen an der Restaurierung Beteiligten, insbesondere dem Architekten Andreas Wosnik, dem Landschaftsarchitekten Hartmut Teske, allen Gewerken und Restauratoren, dem Landesdenkmalamt Berlin mit dem stellv. Landeskonservator Klaus von Krosigk, Klaus Lingenauber und Dr. Anna-Maria Odenthal sowie der Unteren Denkmalschutzbehörde Spandau vertreten durch Dieter Nellesen.
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